Schön war es, richtig schön!
Ich bin sicher, dass dem alle, die dabei waren, zustimmen und die strahlenden Gesichter auf unserem Gruppenfoto vermitteln genau das.
Das Besondere für mich war auch, dass meine Söhne und außer Lena auch mein Enkel Max dabei waren.
Nach Ankunft und dem gemeinsamen Abendessen trafen wir uns alle im Aufenthaltsraum. Klein und Groß fanden sich schnell zusammen. Spiele, Perlen und Knabbereien wurden ausgepackt. Es wurde ein fröhlicher und langer Abend.
Nach dem reichhaltigen Frühstück ging‘s am Samstag in Fahrgemeinschaften nach Meßkirch ins Campus Galli. Jörg hatte für uns eine Führung gebucht und das war gut so. Viel Wissenswertes hätten wir sonst nicht erfahren.
Eingeteilt in zwei Gruppen machten wir uns dann auf den Weg ins Mittelalter.
Zuerst bekamen wir anhand des St. Gallener Klosterplans aus dem 9. Jahrhundert erklärt, wie eine mittelalterliche Klosteranlage aufgebaut war und was an Ort und Stelle schon entstanden ist. Wir bekamen die Geschichte des St. Gallus erzählt und konnten mittels seiner nachgebauten Eremitage nachempfinden, wie spartanisch er gelebt hat - es gab nur einen Strohsack und einen Holzstuhl...
Auf dem Weg durch die Anlage erfuhren wir von den Problemen, z.B. den für die Bauten richtigen Mörtel zu finden oder die heutigen amtlichen Vorgaben in ein mittelalterliches Bauvorhaben zu berücksichtigen, aber auch, dass außer den festangestellten Handwerkern viele Freiwillige und auch Berufsschulklassen am Bau mithelfen.
Eine große Scheune, Hühnerstall, Kräuter- und Gemüsegarten, ein Friedhof mit Obstbäumen, Wirtschaftsgebäude (mit Lager, Küche, Waschraum), Glockenturm (mit selbst gegossener Glocke), Toilettenhaus (Plumpsklos in Reihe) und eine Kirche außerhalb des Campus sind fertiggestellt, während die Hauptkirche, Krankenstation usw. noch auf die Errichtung warten - und das kann dauern.
Nach der Führung war es Zeit zum Mittagessen auf dem Marktplatz, dort gab es auch, falls die mitgebrachten Fresspakete nicht ausreichten, Linsensuppe, Schlachtplatte und sonstige Köstlichkeiten. Anschließend bestand die Möglichkeit, allein oder in Grüppchen alte Handwerkskunst kennen zu lernen und sich mit den wie im Mittelalter arbeitenden Handwerkern zu unterhalten. Bereitwillig gaben Drechsler, Küfer, Zimmermann, Schindelmacherin, Steinmetz und Schmied Auskunft über ihre Arbeit, aber auch Spinnerinnen, Korbflechterinnen, Weberinnen und Färberinnen erzählten gerne über ihr Tun im Campus und waren mit sichtlicher Freude dabei.
Alte Bienenkörbe, Hühner und Hahn, Ziegen und Schafe durften natürlich auch nicht fehlen. Nicht zu übersehen waren die unzähligen Pilze entlang der Wege, die wir unbedingt fotografieren mussten.
Gerade noch rechtzeitig zum Abendessen machten wir uns auf den Weg zurück zur Jugendherberge und beendeten nach dem Essen den Abend wieder in fröhlichem Beisammensein.
Die Überraschung am Sonntag war eine Wanderung durch den Fürstlichen Park Inzigkofen, einen Landschaftsgarten aus der Romantik mit Kloster und Eremitage, angelegt Anfang des 19. Jahrhunderts von der Fürstin Amalie Zephyrine zu Hohenzollern.
In herrlichen Herbstfarben begrüßte uns der naturbelassene Park, der sich entlang der Donau erstreckt. Über einen schmalen Pfad gelangten wir zum Amalienfelsen mit wunderschönem Blick aufs Donautal. Weiter ging‘s zur Hänge- und dann zur Teufelsbrücke. Beeindruckende Felsen und Felsspalten, in denen sich die Kinder versteckten, lagen am Weg. Wir erklommen Treppen und überwanden etliche Höhenmeter. So gelangten wir zurück zum Ausgangspunkt am Kloster.
Nach dem Mittagessen musste Abschied genommen werden. Viel zu schnell waren die Tage vergangen. Wir machten uns auf den Weg nach Hause, sind alle gut angekommen und freuen uns auf die nächste Familienfreizeit 2025.