Treffpunkt - Gemeinde aktuell

Jahresrückblick 2008

Ein Abend mit Graphologie (17. Oktober)

Als sich am Abend des 17. Oktober um die 20 Workshop-Teilnehmer im Saal in Degerloch versammelten, ging es einzig um die Frage: Was verrät deine Handschrift über dich? Im Rahmen des Freitagabendtreffs war die Graphologin und zweite Vorsitzende des Berufsverbandes, Birgit Eckert, zu Gast. Ob geschwungen oder kantig, ausladend oder gedrungen, eigenwillig oder »schulisch« - wie die Handschrift, so auch der Schreiberling. Das zumindest dient den Graphologen als Grundlage zur Deutung von Schriften. Dies wird heutzutage noch von einigen mittelständischen Unternehmen zur Profilerstellung bei der Bewerberwahl, zur Schul- und Laufbahnberatung und sogar von Ratsuchenden bei der Partnerwahl - natürlich nur mit Einverständnis des Betroffenen - in Anspruch genommen. Wie viel tatsächlich aus dem Schriftbild über den Charakter der Person gesagt werden kann, darüber konnten wir uns im Laufe des Abends selber ein Bild machen. Ein Blatt Papier ist der praktische Lebenshintergrund eines Men-schen, so Birgit Eckert. Die Deutung ist dann eine Mischung aus Übung und Intuition. Der erste Eindruck ist ganz entscheidend. Handelt es sich um eine ordentliche Schrift bzw. ist der Gesamteindruck ordentlich? Kommt es zu Zeilenverhakelungen? Ist der Schreibstil fließend und geschwungen oder abgehackt und stockend? Erst auf den zweiten Blick werden die rund 30 Einzelmerkmale der Handschriften genauer unter die Lupe genommen. Hierbei gibt es für jedes Merkmal sowohl eine positive als auch eine negative Auslegung. Welche wann angebracht ist, erfordert ein wachsames und erfahrenes Auge. Auch um die Unterschiede zwischen einem situationsbedingtem »Schludern« und tatsächlich aussagekräftiger Eigenheit zu erkennen, braucht es Zeit und viel Übung!

Birgit Eckert versuchte, uns durch das Vorlegen verschiedener Schriften den Blick für eben diese Interpretation zu öffnen. Die Graphologie sagt über einen großen Bereich Ungenaues und kann so immer nur ein Mosaiksteinchen in der Erstellung des Charakterprofils eines Menschen sein.

Uns Teilnehmern machte es großen Spaß, uns selber im Deuten der verschiedensten Schrifttypen zu versuchen. Die Bedeutung der einzelnen Merkmale führte uns dann die Expertin vor Augen. Ein »n«, das wie ein »u« geschrieben wird, lässt z.B. auf einen offenen, empfindsamen Menschen schließen, während das Gegenteil für einen widerstandsfähigen Menschen spricht, der es versteht, sein »Schirmchen aufzuspannen«. Sind die Großbuchstaben überdimensional groß, so deutet das auf einen eher extrovertierten Menschen hin, der einen Raum möglichst erst dann betritt, wenn dieser bereits gefüllt ist und ihm die Aufmerksamkeit der anderen sicher ist. Die Übergänge zwischen zwei Worten beschreiben den Übergang vom Ich zum Du. Handelt es sich um einen offenen, kontaktfreudigen oder eher um einen introvertierten Menschen?

Lange Unterlängen lassen auf einen sehr bodenständigen Menschen schließen, während lange Überlängen eher auf einen aufstrebenden, phantasievollen, vielleicht sogar spirituellen Charakter hinweisen. Bei der professionellen Deutung werden diese Längen richtiggehend vermessen und in entsprechende Cluster eingeteilt.

Neben den anonymen Schriften, die als Einstieg in das Thema dienten, führte uns Frau Eckert auch Schriftstücke von Prominenten vor, und schließlich durften wir auch noch ein paar Kostproben eigener mitgebrachter Handschriften analysieren. Mutig, wer sich selber in die Höhle des Löwen begab.

Christine Klingbeil

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