Treffpunkt - Gemeinde aktuell

Jahresrückblick 2015

Dankfest (4. Oktober)

Am 4. Oktober, dem Erntedankfestsonntag, fanden wir uns wieder zusammen im Saal in De­gerloch. Schon beim Betreten des Raumes waren wir überwältigt von dem herrlich geschmückten stufenartigen Bühnenbereich; welche Vielfalt an Farben, dargetan durch die unterschiedlichsten bunten Früchte, Obst, diverse Gemüse, herrliche Blumen und als ob ein Herbstwind kurz darüber gefegt wäre, verharrten die bunten formenreichen Herbstblätter in der Luft schwebend. Was war wohl das Geheimnis dieses Zaubers? - Darf man es verraten? - Ja, die Blätter wurden durch winzige Magnete auf fast unsichtbaren Tüchern gehalten. - Die wunderbaren Kräfte, die dies alles so geschmackvoll gerichtet und zusammengezaubert haben, wohl Karin Klingbeil, Grid Lange, Rumi Hornung und Helfer, möchten wir gleich hier schon Dank sagen.

Dankfest

Es ist Dankfest, und ist es für uns nicht auch ein Anlass zu danken dafür, dass wir Freunde und Bekannte, die man meist nur einmal im Jahr bei diesem Fest sieht, endlich mal wieder­sehen darf? - So z.B. von weit angereist, selbst aus München, Theo Klink mit Frau, aber auch ein PKW aus Konstanz stand im Parkbereich, doch dazu später. Aber auch kranke liebe Freunde, sie wieder sehen zu dürfen, dafür danken wir.

Irina Hornung-Feucht spannt ihren Violinbogen und Rumi Hornung setzt sich ans Klavier, uns erwartet, wie gewohnt, ein musikalischer Leckerbissen. Richtig passend ausgewählt »Der Herbst«, Violinkonzert aus den Vier Jahreszeiten von A. Vivaldi. Wir alle kennen diese herr­liche Musik, stets gewohnt, sie von einem Streichorchester vorgetragen zu bekommen, doch nun die Solistin mit Klavierbegleitung. Dennoch: man hört sich schnell hinein in den munteren Rundgesang und bewundert die präzise Tongebung, die astreinen Doppelgriffe und die virtu­osen Läufe von Irina und den herrlichen Klang ihrer Violine, kongenial von Mutter Hornung am Klavier begleitet. Später dann seelenvoll und spannungsreich der 2. Satz, das Adagio, mit sparsamstem Vibrato vorgetragen, es scheint ein mildes Lüftchen durch den Saal zu wehen. Zum Schluss der letzte Satz, wieder Allegro mit frohem Dreierrhythmus, der uns alle fröhlich stimmt. Dank den Musikern!

Beim Dankfest war diesmal die Sprecherin Karin Klingbeil. Sie erinnerte uns, wofür wir zu danken haben, wofür wir dankbar sein müssen, wobei das derzeit hochakute Asylantenthema selbstverständlich hier auch zur Sprache kam.  DankfestWir wurden erinnert, dass unser Wohlstand, so wie wir jetzt meist leben, ein guter und wichtiger Grund auch dafür ist zu danken.

Ihre Ansprache wurde gelegentlich durch gemeinsames Liedsingen bzw. vorgenannten Musikvortrag unterbrochen. Doch dann schlich sich ganz heimlich die jüngste Jugend immer deutlicher in den Vordergrund, die in noch ganz zartem Alter wenig von Reden hielt. Es war eine Enkelin, die kleine Sophie Klingbeil. Sie wollte nicht mehr bei ihrer Mutter blei­ben, ja, es gelang ihr bis zu ihrer vortragenden Oma, die weiter das Thema Dankbarkeit nun von einer anderen Seite beleuchtete, vorzudringen; sie wusste auch, wie sie die Oma überzeugen kann, dass sie ja auch da sei und jetzt einfach zur Oma wolle. Die gute Karin Klingbeil nahm die Kleine schließ­lich auf den Arm und rezitierte, die schwerer werdende Last tragend, weiter, inzwischen aus dem Matthäus-Evangelium über das Gleichnis von den Arbeitern im Weinberg. Es drohte fast schon, dass die Worte des Evangelisten weniger Beachtung fanden.

Müssen wir nicht auch dankbar sein für diese ergreifende Szene, wie ein Enkelkind unschul­dig in Liebe zu ihrer Oma findet und die Oma kann sich, selbst überwältigt, auch gar nicht dagegen wehren.

Es ist ohnehin ein wunderbarer Templerbrauch, anlässlich des Dankfestes sich zugleich über das Wunder 'Kind' zu freuen und dafür unendlich zu danken,  Dankfestausgedrückt auch durch die Darstellung eines Kindes vor der Gemeinde.

Diesmal durfte Karin Klingbeil als Sprecherin zu­gleich auch die Darstellung vornehmen, diesmal die Darstellung ihres eigenen Enkelkindes Eva. Dass dies sie und auch alle Anwesenden rührte, hat uns alle ergriffen, ja, es ist und bleibt stets das große Geheimnis und Wunder der Geburt eines neuen Menschenkindes, diesmal das Kind ihres Sohnes und dessen Frau, die aus Konstanz angereist wa­ren, nebst Paten aus Bonn.

Die große Speisung zu Mittag; das Essen war wie gewohnt wieder von Grid Lange mit fleißigen Helfern gezaubert worden. Der Clubraum war voll und selbst auf der Terrasse mussten noch einige Platz nehmen. Bedient wurden wir sogar von Jörg Klingbeil selbst, der unermüdlich für die vielen auch weit Angereisten sorgte und schließ­lich auch die geringen Kosten für das wundervolle Mahl kassierte.

Nachmittags erwartete uns ein ganz neues Thema, vorgetragen vom Gemeinde-Ältesten Peter Lange: »Damals in Stuttgart, eine Vorschau.«

Wie unendlich engagiert ist doch Peter, wie er zugleich als Archivverwalter immer wieder interessante Themen aufgreift, die wir in der »Warte« lesen dürfen. Was war das für eine riesige Arbeit, die Fertigstellung der Stammbäume der verschiedenen Templerfamilien, und erst kürzlich als eine neue Fleißarbeit seine Fertigstellung des historischen Nachschlagewerks »Templer-Auswanderer im 19. Jhdt. nach Palästina«; jetzt erwarteten wir gespannt sein neues Thema, das wohl bislang noch niemand bearbeitet hatte.

Er zeigte den Wiederanfang der Tempelgemeinde in Stuttgart nach Ende des Zweiten Welt­krieges auf, dargestellt mit Beamer-Projektion. Wie war doch die Stadt zerstört gewesen, wie so viele deutsche Städte, nach dem verheerenden, sinnlosen Weltenbrand!

Zunächst in der Mozartstraße ein zarter Beginn. Wir sahen die Pioniere der ersten Stunde wieder, Jon Hoffmann und Ludwig Beilharz senior, sahen Bilder von Templertreffen, so u. a. dem Jugendtreffen in Münsingen.

Da erinnerte ich mich an die Lebensmittelzulieferungen durch Hilf Eppinger. Besonders teuer kam ihm eine Kartoffelanlieferung. Zusammen mit seiner Frau Anni fuhr er im VW-Käfer die schräge Zufahrt hinunter zum Lager. Doch es kam ihm schiebend ein Radfahrer entgegen, diesem ist er ganz vorsichtig leicht ausgewichen, doch das war sein Verhängnis. Der unzurei­chend befestigte Weg gab nach, langsam neigte sich der Käfer zur rechten Seite, um dann eine perfekte Rolle seitwärts aufs Dach, auf den Rücken zu machen. Wir Herumstehenden sprangen herbei und hörten von innen seine Stimme: »Das Auto auf die Räder stellen!«, was auch sofort geschah - Kein besonderer Personenschaden, jedoch Dach kaputt.

Der Beamer zeigte weiter die Entstehung des Templergebäudes in der Felix-Dahn-Straße in Degerloch und schließlich auch noch den Dachgeschoss-Ausbau, den viele emsige Hände durch­führten. Dass Einzelnen, an den Mittagschlaf nach gutem Essen gewöhnt, mitunter die Augen zufielen, hat nicht weiter gestört.

Immer wieder gab es frohes eigenes Wiedererkennen auf den Fotos, insgesamt eine sehr interessante erste Zusammenfassung. Wir sind gespannt, was für ein Endprodukt daraus er­wächst.

Zur Entspannung gab es noch eine wunderbare Kaffeetafel, sodass am Ende des Dankfest­tages es uns ein besonderes Bedürfnis ist, den so emsigen Helfern des Festes, voran dem Ehepaar Klingbeil, die durch ihren unermüdlichen Einsatz erst das Gelingen dieses Tages ermöglicht haben, zu danken, dazu auch Grid Lange, Rumi Hornung, Eleonore Henker, Kerstin Kloß und Helene Pankratz und weiteren Helfern, sie schließen wir in unseren Dank mit ein.

Klaus Eppinger

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