Treffpunkt - Gemeinde aktuell

Jahresrückblick 2006

Abendandacht - Über das Singen (23. Juli)

Wenn mich nicht alles täuscht, dann werden die Templer immer sangesfreudiger. Nicht zuletzt wurde das bei unserer Abendandacht am 23. Juli deutlich, bei der unser musikalischer Leiter Stephen Blaich mit einigen witzigen Ideen unsere Sangesfreudigkeit erfreulich gut in Schwung bringen konnte. Überhaupt fand ich die Art eines solchen »Abend-Saals« sehr gut und weiterhin nachahmenswert, obwohl die Festlegung seines Termins auf die Zeit der höchsten sommerlichen Hitze der Andacht doch etwas abträglich war: das Gebläse, das die heiße Luft aus dem Saal nach außen befördern sollte, musste sowohl von der Sprecherin Brigitte Hoffmann wie auch von den Sängern nach Kräften übertönt werden. Doch die Auswahl von Brigittes Textbeiträgen (bei den Abendandachten wird auf eine Predigt verzichtet) war in gelungener Weise auf den Sommer abgestimmt und den besten Gedicht- und Prosasammlungen der deutschen Literatur entnommen worden. Wenn auch wegen des hochsommerlichen Termins nicht die erwartete Zahl von Teilnehmern im Gemeindesaal zusammengekommen war, so ließ ihr kräftiges und begeistertes Mitsingen dieses Manko in großartiger Weise ausgleichen.

Aber auch bei anderen Gelegenheiten konnte im Gemeindeleben der letzten Zeit ein reges Interesse am Singen registriert werden. Das Projektsingen zur Tempelgründungsfeier unter Leitung von Erika Krügler war ein solches Beispiel. Auch wenn es zur Zeit nicht gelingt, einen ständigen Singkreis zu bilden, so fanden sich doch eine Anzahl jüngerer und älterer Gemeindemitglieder bereit, um über einen Zeitraum von etwa zwei Monaten hinweg zwei Chorstücke für die Juni-Veranstaltung einzuüben, auch wenn wir Sänger mit dem Resultat unserer mehrstimmigen Proben nicht immer ganz zufrieden waren und die Zahl der Anwesenden bei den Proben stark schwankte. Ich denke, dass bei nicht zu anspruchsvollen Chorsätzen ein weiteres solches Projektsingen Sinn machen würde und dass auch zahlreiche Mitsänger dazu gewonnen werden könnten.

Das »freie Singen« an einem der Abende beim Wochenend-Seminar auf dem »Schönblick« darf natürlich auch nicht vergessen werden. Wir hatten die »Esslinger Liederbücher« mit ihren Volks- und Heimatliedern mitgenommen, und jeder im Kreis durfte eines der Lieder, das ihm am besten gefiel, vorschlagen, worauf es Erika Krügler dann auf dem Klavier anstimmte. Wir haben uns an jenem Abend derart in Begeisterung gesungen, dass fast keine Lieder mehr zum Singen übrig blieben und wegen der eintretenden Nachtruhe im Haus zum Schlusslied aufgefordert werden musste.

Hätte unser früherer Gebietsleiter Hans Lange das miterleben können, hätte er sich sehr darüber gefreut, war er es doch gewesen, der damals den Singkreis der Gemeinde ins Leben gerufen und über viele Jahre hinweg gefördert und durch Mitsingen unterstützt hatte. Er war eben noch Angehöriger einer Generation, die in ihrer Jugendzeit statt wie heute üblich Musik nur anzuhören Musik selbst produzierte und bei Ausflügen und Festen regelmäßig Lieder anstimmte. Auch heute dürfte der Sinn des Singens noch derselbe geblieben sein wie damals: innere Gefühle zum Ausdruck zu bringen und Lebensfreude zu vermitteln. »Wo man singt, da lass dich ruhig nieder, böse Menschen haben keine Lieder.«

Peter Lange

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