Ein Jahr nach unserem großen Jubiläum vor einem Jahr war unser Gemeindesaal am 17. Juni erneut fast bis auf den letzten Platz gefüllt. Mit seinen verschiedenen Räumlichkeiten wurde das Haus bei dieser Veranstaltung seinem eigentlichen Zweck, dem Gemeindeleben zu dienen, in hohem Maße gerecht: vom Eingangsbereich im Erdgeschoss über das Saal-Stockwerk mit der so wichtigen Küche bis in den Klubraum und der Freiterrasse oben gab es Begegnungen und Gespräche unter Mitgliedern und Besuchern; überall war den ganzen Tag über ein munteres Stimmengewirr zu vernehmen.
Einen besonderen Akzent erhielt der Tag dadurch, dass im Rahmen der Vormittagsfeier die religiöse Trauung des Ehepaars Hartmut und Monika Steegmaier stattfand und außerdem die Teilnehmer an der Gruppenreise der TGD durch Israel im Mai zu einem Wiedersehenstreffen eingeladen worden waren. So hatten wir Gelegenheit, Templerfreunde zu treffen, die - wenn überhaupt - nur selten in unser Gemeindehaus kommen.
Begünstigt wurde die Veranstaltung durch die zeitgenau erfolgte Fertigstellung der Renovierungsarbeiten auf unserer Freiterrasse und im Klubraum, wo eine neue Fensterfront den Raum nun heller und freundlicher macht. Der so kurzfristig vor unserer Veranstaltung erfolgte Abschluss der Bauarbeiten hatte es erforderlich gemacht, dass die Reinigung des Raumes in großer Eile, nur wenige Tage vor der Feier, durch Aktive aus der Gemeinde vorgenommen werden musste.
Unter den Aktiven hatte unsere Geschäftsführerin und Gemeinde-Älteste Karin Klingbeil an diesem Tag besonders viele Aufgaben übernehmen müssen: nicht nur fungierte sie als Sprecherin für die Tempelgründungsfeier, sondern auch für den Akt der Einsegnung des Ehepaares Steegmaier. Außerdem ließ sie es sich nicht nehmen, neben anderen bewährten Helfern bei der Zubereitung des gemeinsamen Mittagessens mitzuwirken. Wir dürfen höchst dankbar sein, solche gemeinnützig denkenden und handelnden Mitglieder in unseren Reihen zu haben. Viele haben an diesem Tag durch ihr Engagement zum Gelingen der Tempelgründungsfeier beigetragen.
Karin stellte ihre Ansprache unter das Wort des Jakobus-Briefes 2,14-26 von der gegenseitigen Abhängigkeit des Glaubens und der Werke, von der Aufforderung an uns, nicht nur »Hörer des Wortes«, sondern »Täter des Wortes« zu sein, und verwies - ganz im Sinne des Tempelgründungstages - auf die Bereitschaft der frühen Templer hin, nicht nur eine Reform christlichen Zusammenlebens zu fordern, sondern diese auch - zumindest ansatzweise - zu verwirklichen. Entgegen der Auffassung des Jakobusbrief-Verfassers, dass »Werke ohne Glaube« undenkbar seien, wies sie auf die vielfältigen Initiativen in der Gegenwart hin, in denen Menschen allein aus Hilfsbereitschaft und Liebe heraus handeln und »gute Werke tun« und nicht aus Anlass, »vor Gott gerecht zu werden«.
Diese Gedanken bekamen in der anschließenden Trauung konkreten Ausdruck, als die beiden Brautleute Hartmut und Monika Steegmaier miteinander die Worte des Hohen Liedes der Liebe aus 1. Korinther 13,1-13 sprachen. Sicher empfanden alle Zuhörer dieses Ineinandergreifen von Tempelgründungsgedanken und Trauung als eindrucksvoll und nachdenkenswert.
Am Nachmittag konnten dann im Gemeindesaal neben den Israelreisenden auch alle anderen die diesjährige interessante und vielseitige Tour zu den alten Tempelkolonien in einer großen Bilderschau von Jörg Struve auf der Leinwand im Saal mit- oder nacherleben. Oskar Grötzinger gab in seiner Kommentierung der Bildpräsentation vielfältige Informationen zu den Einzelheiten der Reise, die von allen Teilnehmern als außerordentlich gelungen und von guter Organisation begleitet bezeichnet worden ist.