Am Samstag, den 3. Januar, schwärmten 22 Teilnehmer der Skifreizeit aus, auf 7 Fahrzeuge verteilt, die teilweise bis unters Dach und darüber hinaus beladen waren,
um auf verschiedenen Routen Saas-Almagell im Saastal zu erreichen. Begünstigt durch gutes Wetter und staufreie Straßen kamen alle im Laufe des Nachmittags und Abends in der »Pension Waldegg« an. Diese ist das letzte bewohnte Haus im Saastal, das von Visp aus, entlang steiler Abhänge und Berge und sogar quer durch einen Lawinenabgang, nach Almagell führt. Auf knapp 1700 m Höhe, zwischen Bergen, deren Gipfel bis über 4000 m in den Himmel ragen, von Süden her von den Wassermassen des Mattmarkstausees und von Westen von herabfallenden Eismassen bedroht, steht das alte, teilweise renovierte Haus, um hoffentlich auch die Invasion der TGD heil zu überstehen.
Begrüßung, Zimmerzuteilung und Entladen der Autos (tonnenweise Proviant in fester und flüssiger Form) klappte reibungslos. Probleme traten erstmals beim Versuch auf, die Kopfkissen und Bettdecken mit Schweizer Maßen in den mitgebrachten Bettbezügen unterzubringen.
Auch die sanitären Einrichtungen waren etwas gewöhnungsbedürftig. Bei der Renovierung hatten sich die Handwerker etwas Besonderes einfallen lassen, und so musste man sich niemals die Füße waschen, da diese beim Besuch der Toilette von aus den Duschen herauslaufendem Wasser umspült wurden.
Nach dem Abendessen ging's zum gemütlichen Teil wie Quatschen, Spielen, Handarbeiten, Lesen oder Faulenzen über. Nebenher wurden Reste des Weihnachtsgebäcks vernichtet.
Nach und nach verzog sich jeder in sein Bett, wo er in nächtlicher Stille neben den Schlafgeräuschen seines Bettnachbarn, auch denen aus angrenzenden Zimmern und fast des ganzen Hauses, lauschen konnte.
Ausschlafen war angesagt, und so ging jeder nach einem gemütlichen Frühstück seinen mehr oder weniger sportlichen Aktivitäten wie Skifahren, Boarden, Langlaufen oder einfach Wandern nach. Die Einzigen, die einen gewissen Zeitplan einhalten mussten, waren unsere Skikursteilnehmer.
Abgekämpft und ausgekühlt freute man sich bei der Heimkunft auf etwas Wärmendes wie Punsch, Kaffee, Tee oder Kakao, das oft schon wie von Geisterhand zubereitet dastand oder selbst angerichtet wurde. Für die Hungrigen war immer etwas, wie z.B. Reste vom Vortag, Brot oder Süßigkeiten, zu finden.
Am Mittwoch war Nachtschlitteln angesagt. Als auch die Letzten überredet waren, marschierten wir geschlossen, dreilagig verpackt, los in Richtung Sessellift.
Mit oder ohne »Hirnbirne« (vor der Stirn angebrachte Beleuchtung) ging es dann talabwärts. Manche hatten schon nach der ersten Fahrt genug, während sich andere mehrmals zu Tal stürzten, um sich auf der inzwischen ausgefahrenen Abfahrt ihre Glieder ein- oder auszurenken.
Während der ganzen Woche verlief das »Hüttenleben« sehr harmonisch. Es wurde gekocht, gegessen, abgespült und geputzt - eine Arbeitseinteilung war nicht nötig, jeder packte mit an. Selbst die Henkersmahlzeit Raclette am letzten Abend wurde mit nur einem Gerät für alle Hungrigen hervorragend bewältigt.
Das Wetter hatte die ganze Woche über mitgemacht. Außer in der Nacht oder wenn die Schatten der hohen Berge uns trafen, sahen wir die Sonne.
Sonnig war es auch, als wir dann am Samstag die Heimfahrt antraten. Es war eine äußerst gelungene Skifreizeit und alle, die dabei waren, werden wohl versuchen, beim nächsten Mal wieder mit von der Partie zu sein.