Treffpunkt - Gemeinde aktuell
Rückspiegel

Rückblick auf die Agape-Feier am 17. April

In kleiner Runde trafen wir uns am Gründonnerstag im Saal zur Agape-Feier. Eine sowohl uns als auch der TSA lieb gewordene Tradition, die uns verbindet und an das letzte Mahl Jesu mit seinen Jüngern erinnern soll.

Liebevoll waren die Tische mit weißen Decken, sonniggelben Bändern und farbenfrohen Frühlingsblumen eingedeckt und geschmückt. Schon vor der Feier wurde in der Küche fröhlich geschwatzt und die Freude über das Zusammensein bekundet.

Nachdem alle ihren Platz eingenommen hatten, stimmte uns Rumi mit ihrem klangvollen Klavierspiel auf die Feier ein. Karin drückte in ihrer Begrüßung die Hoffnung aus, dass diese Feier wieder ein intensives Gemeinschaftserlebnis werden möge und dabei alle Elemente zu ihrem Recht kommen sollten: Besinnung, Gebet, Musik, Essen und Trinken und das gemein­same Singen. Auf dieses Stichwort hin stimmten wir das Lied »Du hast uns Herr gerufen« an.

Karin fand, wie immer, die richtigen Worte, um die Bedeutung der Agape-Feier hervorzuhe­ben; dieses wohl älteste christliche Fest wurde schon bei den Urgemeinden begangen. Schon Paulus ging in seinem Brief an die Korinther darauf ein und gab Verhaltensregeln.

Wir verbinden die Agape-Feier mit Gedenken, Liebe und Versöhnung sowie Gemeinschaft. Im Wechsel mit Rumis Klavierspiel (Augen zu und genießen) ging Karin auf diese Themen ein.

Gedenken: Sie erinnerte daran, dass schon das letzte Mahl Jesu mit seinen Jüngern ein Mahl des Gedenkens war. Das Passah-Fest wurde in alter jüdischer Tradition im Gedenken an den Auszug der Juden aus Ägypten gefeiert. Mit der Errettung der Juden aus der Sklaverei beginnt die hebräische Bibel, die Geschichte des Volkes Israel mit seinem Gott, der theologi­sche Ursprung und das Glaubensbekenntnis der Juden. Um dieses Gedenkfest zu feiern, ist Jesu nach Jerusalem gekommen.

Unser Gedenken gilt Jesus, bezieht sich konkret auf sein letztes Mahl mit seinen Jüngern und sein Leiden, das er bewusst für seinen Glauben auf sich genommen hat. Dadurch hat sich in der Folge manches verändert. Leid wurde nicht mehr als göttlicher Fluch gesehen und so beinhaltet unsere Agape-Feier im Gedenken an Jesus auch das Denken an alle anderen Men­schen, die leiden - an die Kranken, die Trauernden, die Ausgegrenzten und die Verzweifelten.

Liebe und Versöhnung:

Diese Feier und das gemeinsame Mahl soll auch im Namen der Liebe (griech.: Agape) ge­halten werden. In Jesus zeigt sich Gottes Liebe, besonders zu den Armen und Schwachen, den Sündern und den Ausgegrenzten. Jesus zeigt uns, dass Gott uns annimmt wie wir sind, mit unseren Stärken und Schwächen.

Wenn wir uns in Liebe und im Mit-leiden anderen Menschen zuwenden, hat sich deren Situ­ation zwar nicht geändert, aber durch unsere Zuwendung vermitteln wir Beistand, der man­ches leichter macht.

Sich hinein zu versetzen in Andere ist auch eine wesentliche Voraussetzung für Versöh­nung. Für Jesu Verständnis steht Versöhnung auch in engem Zusammenhang mit unserer Be­ziehung zu Gott. So empfiehlt Jesus, zuerst den Streit mit dem Bruder zu begraben, bevor man sich Gott zuwendet.

So können wir diese Gedanken in unsere Agape-Feier mit einbeziehen, uns bewusst ma­chen, wo es Verstimmungen mit unseren Mitmenschen gibt, und gemeinsam darum bitten, dass uns vergeben wird, da wo wir jemanden, auch unbewusst, verletzt oder ihm Böses getan haben.

Hier folgte das Friedensgebet, das vermutlich alle kennen und das so beginnt:

»Herr mache mich zum Werkzeug deines Friedens,

dass ich liebe, wo man sich hasst...«

Rumis Klavierspiel stimmte uns auf die Textlesung (S.Jesudian) über die Liebe ein: »Jedes Mal, wenn Liebe von dir auf einen anderen übergeht, dann strömt dein Segen auf ihn. In sich Liebe tragen ist der größte Segen... Wie eine Blume, die ihren Duft an den Wind verschenkt, schöpfen wir aus der unversiegbaren Quelle der Liebe ...«

Das nun gemeinsam gesungene Lied erinnert uns an die Liebe Gottes:

»Herr deine Liebe ist wie Gras und Ufer,

wie Wind und Weite und wie ein Zuhaus...«

Gemeinschaft ist der dritte Aspekt unsere Agape-Feier. Dass wir diese Gemeinschaft in all­täglichen Dingen auch brauchen, wurde uns an dieser Stelle vor Augen geführt. Von einem allgemeinen Schmunzeln begleitet, wurde Gridle beauftragt, den Backofen anzuschalten, um Fladen und Sesamringe rechtzeitig aufzubacken. Einer hilft dem anderen - Gemeinschaft eben.

Das gemeinschaftliche Mahl war für Jesus ein zentrales Thema. Viele Bibelstellen berichten davon. Gemeinsam essen, Freud und Leid zu teilen, darum ging es Jesu auch beim letzten Abendmahl mit seinen Jüngern, darum ging es auch den frühen Christengemeinden bei ihren Agape-Feiern und den Templern in Palästina, wenn sie sich am Gründonnerstag zu einem Versöhnungsmahl trafen. Darum geht es auch uns heute.

»Wenn zwei oder drei in meinem Namen versammelt sind, dann bin ich mitten unter ihnen« - damit meinte Jesus die Gemeinschaft in Liebe.

Mit dem gemeinsam gesungenen Lied »Brich mit den Hungrigen dein Brot, ...« begann das Agape-Mahl. Karin dankte mit Worten, die nach jüdischem Brauch zum Sabbat- und zum Passah-Abend gehören und die auch Jesus selbst gesprochen haben könnte, für Brot und Wein, sprach das Tischgebet, zu dem wir uns die Hände gaben, und dann ließen wir uns Fladenbrot, knusprige Sesamringe, Humus, Oliven, Käse, Tomaten und Gurken schmecken, genossen Wein oder Traubensaft. Die frischen geeisten Datteln aus Israel waren das Tüpfel­chen aufs i. Nicht nur, dass alles so lecker schmeckte, nette Gespräche und Fröhlichkeit waren mit am Tisch dabei!

Mit dem Vaterunser, dem Lied »Komm Herr segne uns«, einem Klavierstück von Rumi und dem Dank von Karin an die Helfer und Mitwirkenden ging die Agape-Feier zu Ende. Gerne blieben wir zum Reden, Lachen und Essen noch etwas beisammen.

Zu guter Letzt auch mein Dankeschön an Rumi für ihr Klavierspiel, das wir immer sehr genießen, an Gridle für den herrlichen Blumenschmuck, an Karin für ihre Vorbereitungen und ihre Ansprache und Jörg für das Besorgen all der wohlschmeckenden Speisen. Danke!

Hannelore Oetinger

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