Unter diesem Titel wird in der Württembergischen Landesbibliothek demnächst eine Ausstellung gezeigt, die dem Spannungsfeld von christlichem Missionsauftrag und Kolonialismus gewidmet ist. Das Christentum habe - erklären die Veranstalter - von Anfang an die Menschheit in ihrer Gesamtheit im Blick gehabt. Dadurch habe es einerseits kulturelle und nationale Begrenzungen überwunden; andererseits sei es durch die mit der Missionstätigkeit in der Regel verbundenen Bibelübersetzungen erforderlich geworden, sich ausgiebig auf fremde Kulturen einzulassen.
Die Ausstellung zeigt herausragende Bibelexponate, darunter die Gutenbergbibel und die ältesten Bibeldrucke Amerikas, Afrika und Asiens. Die Übersetzungen zeugen vom damaligen Verständnis zuvor kaum bekannter Sprachen und Kulturen. Auch die Wechselwirkungen mit den kolonialen Expansionsbestrebungen europäischer Mächte werden thematisiert. Die Veranstalter räumen aber ein, dass ein interkultureller Austausch auf Augenhöhe oft weder möglich noch gewollt gewesen sei.
Die Ausstellung wird am Dienstag, den 11. März 2025, um 18.00 Uhr mit einem Vortrag des Kulturbeauftragten der EKD, Dr. Johann Hinrich Claussen, und einer Einführung in die Ausstellung eröffnet. Weitere (kostenfreie) Vorträge und Führungen durch die Kuratoren folgen bis zum Ausstellungsende am 14. Juni. Am 9./10. Mai findet außerdem eine Wissenschaftliche Begleittagung in Kooperation mit der Evangelischen Landeskirche statt. Das gesamte Programm ist hier zu finden.