Dr. Jakob Eisler hat zusammen mit Nurit Carmel, der Tochter von Alex Carmel, eine Ausstellung konzipiert, die vom 30. Juni - 15. Dezember 2022 in der Hirschwirtscheuer - Museum Würth in Künzelsau gezeigt wird.
Alexander Buchmann war ein Kind, als er nach der Pogromnacht im November 1938 mit seiner Familie aus Berlin geflohen war. In Haifa, im Norden des Landes, fand er einen sicheren Hafen, der zu seiner neuen Heimat wurde. Um seine neue Existenz zu definieren, wählte er einige Jahre später für sich den Namen des geliebten und immergrünen Berges, auf dem er nun lebte: Carmel. Von da an hieß er Alex Carmel. Die Erforschung der Geschichte seiner neuen Heimatstadt und die mit ihr verbundene Entwicklung Palästinas - im 19. Jahrhundert hauptsächlich vorangetrieben durch europäische Christen - wurde zu seinem wissenschaftlichen Lebensthema.
Unter den zahlreichen Fotografien, die das Heilige Land im 19. Jahrhundert darstellen und die der Historiker Prof. Dr. Alex Carmel während seiner jahrzehntelangen Forschungsarbeit sammelte, befinden sich mehrere hundert außergewöhnliche Aufnahmen. Diese dokumentieren das Alltagsleben der württembergischen Templersiedler in ihren verschiedenen Kolonien im ganzen Land.
Zum 20. Todesjahr von Prof. Alex Carmel soll diese Ausstellung zu seinem Gedächtnis dienen. Sie zeigt authentische Szenen des Alltagslebens der deutschen Siedler und vermittelt Einblicke in Arbeitsleben, Freizeitgestaltung, Schulleben, Erziehung, religiöse Bräuche, Hochzeiten, Trauerfeiern und vieles mehr von drei Generationen im Lande geborener Deutscher.
Obwohl es auf den vorgestellten Fotos nur um alltägliche Szenen geht, werden der bedeutende Einfluss der Templer auf Land und Leute sichtbar. Die Veränderung der Lebensverhältnisse spiegeln sich in Einheimischen und Deutschen gleichermaßen.
Unsere (Nurit Carmel und Jakob Eisler) Ausstellung zeigt zwar Aufnahmen, die zum Teil auch kommerziell verwertet wurden, aber sie ist in der Geschichte der Fotografie im Heiligen Land einzigartig, da sie hauptsächlich deutsche Fotografen aus den Reihen der Tempelgesellschaft präsentiert. Über drei Generationen hinweg und im wechselnden gesellschaftspolitischen Kontext dieser Zeit, dokumentieren diese Fotografien das Leben der Templer in den verschiedenen Kolonien, die sie im ganzen Land errichteten.
»Durch Begabung und Fleiß gewannen die Templer bald Ansehen. Sie bauten mustergültige Kolonien, hübsche Häuschen, von Blumengärten umgeben - ein Stück Heimat im Herzen Palästinas«.(Carmel)
Das Würth-Museum in der Hirschwirtscheuer liegt in der Scharfengasse 12 in 74653 Künzelsau.
Dr. Jakob Eisler