Es war mir, als wären wir selbst die Jünger, die sich in der Lukas-Erzählung auf dem Weg nach Emmaus befanden und nach einer Gaststätte zum Abendessen Ausschau hielten. Die Sonne stand noch über dem Dachfirst des Nachbarhauses und erhellte die Gesichter der im Viereck im Saal an gedeckten Tischen sitzenden 16 Teilnehmer. Die Blumen auf den Tischen malten bunte Tupfer in die abendliche Stimmung. Die Vase in der Mitte des Vierecks brachte uns mit ihren knospenden Zweigen den Frühling vor Augen. Die Gemeinde-Älteste Karin sprach Worte des Gedenkens an den Menschenfreund Jesus, von dem in der Emmaus-Geschichte die Frauen sagten, er lebe.
Die Töne von Rumis Klavierspiel führten uns - gleich den Emmaus-Jüngern - in die gastliche Stube. Die Sonne war inzwischen hinter dem Dachfirst untergegangen. »Der Tag hatte sich geneigt«. Von kleinen Kerzenlichtern strömte Freundlichkeit und Wärme in unseren Raum. Zu Worten des Themas »Gemeinschaft« fassten wir uns an den Händen und bildeten einen verbindenden Kreis, in den gedanklich auch diejenigen einbezogen waren, die nicht zur Agape hatten kommen können. Und durch Grußworte aus der am selben Tag im fernen Australien stattfindenden Feier waren auch zahlreiche Freunde von dort in unserer Runde vertreten.
»Und er ging hinein, um bei ihnen zu bleiben«. Wir wurden eingeladen, an einem gemeinsamen Nachtmahl mit Brot und Wein, Käsewürfeln und Oliven teilzunehmen. Die mit nahrhaften Körnern versehenen Brote wurden bei lebhaftem Gespräch im Kreis herumgereicht, und jeder brach sich ein Stück davon ab, wie es auch Jesus mit seinen Jüngern getan hatte. »Da wurden ihnen die Augen aufgetan«. Auch bei uns wurde ein Dankgebet für die Gaben unseres Lebens gesprochen. Mit einer weiteren Musikdarbietung und dem gemeinsam gesungenen »Komm, Herr, segne uns, dass wir uns nicht trennen« klang unser Abendmahl am Gründonnerstag aus.
Im Namen aller Teilnehmer sei den Aktiven unserer Gemeinde für ihren Einsatz bei der Vorbereitung und dem Verlauf der Agape-Feier ein herzliches Dankeschön gesagt.